Raus aus dem „Toten Winkel“

Verkehrserziehung an der Grundschule/Moderatorin zeigt 3.Klässlern die Gefahren auf

Jedes Jahr verunglücken Kinder tödlich im Straßenverkehr, weil sie von einem rechts abbiegenden LKW überfahren werden. Diese Kinder befinden sich im toten Winkel - die LKW-Fahrer können sie nicht sehen! Obwohl sie große Außenspiegel besitzen, sind die Führer von Lastkraftwagen nicht in der Lage, alle Bereiche rund um ihr Fahrzeug einzusehen. Trotz oder gerade  wegen der erhöhten Sitzposition ist das Sichtfeldes des Fahrers eingeschränkt.

Diese Erfahrung durften die Mädchen und Buben der 3. Klassen der Grundschule Furth im Wald in einer besonderen Unterrichtsstunde zum Thema Verkehrserziehung machen. Auf Initiative von Verkehrslehrer Norbert Paulus hatte ADAC-Ortsclubvorsitzender Josef Wess nicht nur einen Bus auf der Festwiese abgestellt, sondern mit Dagmar Mayer eine erfahrene Moderatorin für die 60 Further Grundschüler vom ADAC Nordbayern herbestellt.

Anhand des großen Fahrzeuges erfuhren die Kinder: Jedes Gefährt hat vier Tote Winkel: auf der rechten Seite ist nicht der einzige Tote Winkel, der eine Gefahr für Fußgänger und Zweiradfahrer darstellt. Jeder Pkw-Fahrer kennt beispielsweise die Probleme, die beim Linksabbiegen oder Überholen entstehen können, wenn sich von hinten ein Fahrzeug rasch nähert – und wenn man vergessen hat, sich nach hinten umzudrehen. Hier spielt der Tote Winkel auf der linken Seite des Fahrzeugs eine Rolle. Von besonderer Wichtigkeit für Kinder ist der Tote Winkel an der Vorderseite von Bussen und Lkws. Dies ließ sich an dem Wess-Bus anschaulich darstellen, indem die Further Kinder auf dem Fahrersitz Platz nehmen duften. Das Lernziel lautete hier: Nach dem Aussteigen zuerst den Bus wegfahren lassen und dann die Straße überqueren! Auch der Tote Winkel hinter Fahrzeugen, wenn sie rückwärtsfahren, fordert immer wieder Opfer, z.B. auf Parkplätzen, an Haltestellen oder in der Landwirtschaft, wusste die Referentin zu berichten.

Zwischen der Sicht durch das Fenster und dem Blickfeld der Spiegel befindet sich jedoch eine Fläche, welche die Form eines großen Dreiecks hat. Alles, was sich in diesem Raum befindet, kann vom Fahrer nicht gesehen werden, wenn er keine zusätzlichen Hilfsmittel wie z. B. Extra-Spiegel hat. Dass darin eine komplette Schulklasse Platz findet, beeindruckte die jugendlichen Verkehrsteilnehmer dann doch. Diesen Bereich zu meiden, ist oft ein lebensrettendes Ziel, ermahnte Dagmar Mayer die Mädchen und Buben, die im kommenden Herbst ihren Radfahr-Führerschein in der 4. Jahrgangsstufe absolvieren werden.

Eine komplette Schulklasse wie z.B. die Further 3b findet Platz im Toten Winkel, den der Fahrer nicht immer einsehen kann.
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